
Im
Slovenischen Nationalgestüt „Topolcianky“ werden
seit Gründung im Jahr 1921 neben Lipizanern, Englischen Voll-
sowie Halbblütern auch Vollblutaraber gezüchtet.
Hier, in einem der größten Jagdgebiete Europas gelegen,
befindet sich eine kleine beachtenswerte Vollblutaraberpopulation.
Das dem altehrwürdigen und ebenso imposanten Jagdschloß
nahegelegene Gestüt ist auch die Geburtsstätte von “Hadban“,
der hier am 24. Juli 1976 das Licht der Welt erblickt.
Es
ist die im Jahr 1973 aus Ägypten importierte EAO-Stute “Felfela“,
die an diesem Tag ihr zweites Fohlen von dem ebenfalls in 1973 aus
Ägypten importierten Hengst “Tobrok“ hier in Topolcianky
zur Welt bringt.
Das Hengstfohlen wird seiner Mutterlinie gedenkend, der Hadba Enzahia,
auf den Namen HADBAN getauft.
Wer einmal die großzügigen Stallungen und weitläufigen
Weideflächen der Vorwerke von Topolcianky besucht, auf denen
hier die verschiedenen Pferderassen gemeinsam aufgezogen bzw. gehalten
werden, kann einen Eindruck von Ursprünglichkeit und wirklich
naturnaher Pferdezucht genießen.
Hadban wuchs so in artgerechter und im besten Sinne einer ’großzügigen
Haltung’ zu einem gesunden Hengst heran. Schließlich ist
er eines von 5 Vollgeschwistern und
ebenfalls wie sein 1980 geborener Vollbruder HAMDAN sowie seine 1979
geborene Vollschwester HAKIMA soll auch HADBAN den Weg in die Zucht
gehen. Zuvor heißt es jedoch eine entscheidende Hürde zu
nehmen. Wie es sich aber herausstellt, scheinen gerade Hürden
eine Spezialität von Hadban zu sein.

Hadban
im Jahr 1982................................................
Foto:
Archiv Dill
Die
Pferdezucht in Topolcianky ist bekannt durch seine Selektion durch
Leistung und so macht die alljährliche Prüfung auch in der
Vollblutaraberzucht kein Halt.
Auch Hadban macht hier natürlich keine Ausnahme. Nach einiger
Vorbereitungszeit absolviert er vierjährig seine Hengstleistungsprüfung
erfolgreich . Mehr noch, er erfüllt seine Aufgabe sogar mit Bravour,
das Springen scheint seine große Stärke zu sein, schließlich
erreicht Hadban eine Gesamtpunkzahl von 177 und erhält die abschließende
Beurteilung “Super Elite“ in die Papiere eingetragen.

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Foto:
Archiv Dill
Es
ist noch im selben Jahr, dass Hadban dem Züchter und Händler
Walter Dill ins Auge fällt. Der 4 jährig mit einem Stockmaß
von 163 cm versehene Hadban gefällt dem Deutschen. Stets auf
der Suche nach etwas Besonderem glaubt Walter Dill an Hadban, er importiert
ihn noch im Jahr 1980 auf seinen “Hägerhof“ nach
Deutschland.
Der hochgewachsene, schlanke Schimmel scheint eine herrliche und ebenso
ausgefallene Ergänzung zu dem bereits auf dem Hof befindlichen
eher zierlichen Rapphengst El Aswad.
Beide Hengste werden in den darauffolgenden Jahren in Zeitschriften
sehr beworben. Während El Aswad jedoch regen Zulauf an Deckstuten
zu verbuchen hat, gelingt es Hadban nicht so recht die hiesigen Züchter
von sich zu überzeugen. Mag diese Tatsache für Walter Dill
auch etwas enttäuschend sein, für Hadban selbst jedoch werden
es wundervolle sieben Jahre die er auf dem Hägerhof verbringen
darf, vielleicht sogar seine glücklichsten.
Die alljährlichen Sommermonate genießt Hadban auf dem Hägerhof,
stets begleitet von mindestens einer Stute, auf den großen Gestütseigenen
Weiden. Irgendwann während eines Besuchs im Sommer sieht die
Pferdeliebhaberin Sylke Schuhmacher den wohlerzogenen, artigen Hengst
und ist fortan begeistert von ihm. Sie entschließt sich sogar
spontan ihre Reitstute ‚Alexa’ zu Hadban zum Decken zu
bringen.
Die Erwartung auf ein Fohlen aus dieser Anpaarung ist riesengroß
für die Reiterin.
Manche Wünsche erfüllen sich jedoch leider nicht und so
ergeht es auch Sylke, ein Hadban- Fohlen aus ihrer geliebten Stute
soll ein Traum für sie bleiben.
Jahre
später, im Februar 1990 als Sylke erfährt, Hadban soll zum
Verkauf angeboten werden, ist es um sie vollends geschehen. Worte
geprägt durch Vernunft und Überlegung prallen irgendwie
an Sylke ab. Sie möchte diesen Hengst zu sich holen !

Hadban
in seinen besten Jahren..................................................................................
Foto:
Susanne
Inzwischen 14 jährig zieht Hadban nun in die Lüneburger
Heide. Hat Sylke anfangs vielleicht auch einige reiterliche Auseinandersetzungen
mit dem Hengst, so finden sie doch beide nach einiger Gewöhnungszeit
zu unglaublicher Harmonie. Der eigendlich
vorrangig springbegabte Hadban wird fortan von Sylke auf einigen Wanderritten
sowie auf etlichen Distanzveranstaltungen eingesetzt, sowie später
auch in Dressurlektionen ausgebildet. So erlangt Sylke auch das ’Bronzene
Reitabzeichen’ auf Hadban.
Der
Hengst ist ein gehfreudiges Pferd, voller Temperament und duldet keine
Nachlässigkeit oder Unaufmerksamkeit seiner Reiterin. Er ist
stets bei der Sache.
Im
Laufe seiner Zuchtjahre erbringt Hadban 20 eingetragene Vollblutaraberfohlen.
Wenn er seinen Fohlen auch nicht den zur Zeit modernen exotischen
Typ mitgeben kann, seine Qualitäten als leistungsfähiges
Reitpferd sind in all seinen Kindern wiederzufinden.

Hadban
- Tochter HELINA (a.d.Navaada)...................................................................................
Foto:
Katja Czeczota
Nun, inzwischen sind nach seinem Umzug zu Sylke viele Jahre vergangen.
16 sind es sogar inzwischen. Jahre in denen beide unendlich ’Vieles’
erleben und sicher nichts davon missen möchten. Mit Hadban erfüllt
sich Sylke einen Traum.

Hadban
im Alter von 23...................................................................................
Foto:
Sylke
Seit einigen Jahren gibt es, neben Sylke, sogar einen weiteren Menschen
der sich liebevoll um den Hengst kümmert, Susanne Törber.
Vom Herzen her, ist Hadban auch Ihr Pferd. Trotz eigener Krankheit
betreut sie das alte Pferd aufopfernd.

Hadban
und Susanne Törber...................................................................................
Foto: Susanne
Am 24. July 2006 vollendet Hadban treu umsorgt von Sylke und Susanne
T. sein 30stes Lebensjahr.